Vom Schlimmsten ausgehen – Tod russischer Oligarchen sorgt weiter für Diskussionen
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Vom Schlimmsten ausgehen – Tod russischer Oligarchen sorgt weiter für Diskussionen

In den vergangenen Wochen starben mehrere russische Oligarchen seit der Eskalation des Ukraine-Konflikts unter mysteriösen Umständen. Der Finanzier und politische Aktivist Bill Browder hat eine Theorie, wer für die ungeklärten Todesfälle verantwortlich sein könnte. Man müsse „vom Schlimmsten ausgehen“, sagte er dem US-Nachrichtenportal Newsweek.

Browder selbst war ein großer Portfolioinvestor in Russland. „Jedes Mal, wenn ein wohlhabender Russe unter verdächtigen Umständen stirbt, sollte man das Schlimmste annehmen und dann ausschließen“, sagte Browder, „anstatt anzunehmen, dass es normal ist und dann nach der anderen, unheilvolleren Alternative zu suchen. Meiner Erfahrung nach ist die Erklärung für den Tod einer wohlhabenden Person, die unter verdächtigen Umständen zu Tode kommt, in den meisten Fällen unheimlich und nicht unschuldig, wenn es sich um Russen handelt.“ Konkret spricht er dabei eine mögliche Beteiligung des Kreml an den Todesfällen an.

Es gibt genügend empirische Beweise für Morde, die vom Kreml oder von Geschäftskonkurrenten in Russland organisiert wurden, sodass es wahrscheinlich ist, dass es sich um Morde handelt und nicht um Selbstmorde oder andere Erklärungen, die von den russischen Behörden in Umlauf gebracht wurden.

Mysteriöse Todesfälle russischer Oligarchen: Angehörige sprechen von Mord

Erstmeldung vom Mittwoch: Moskau/Lloret de Mar – Der Tod mehrerer russischer Oligarchen seit der Eskalation im Ukraine-Konflikt gibt Ermittlungsbehörden und Angehörigen weiterhin Rätsel auf. Im Fall des vergangenen Dienstag gemeinsam mit seiner Frau und der gemeinsamen 18-jährigen Tochter tot aufgefundenen Sergey Protosenya, haben sich nun mehrere Weggefährten und sogar der Sohn des Gas-Magnaten öffentlich gegen die Selbstmord-Theorie ausgesprochen.

Der russische Multimillionär, ehemaliger Vizechef des Gaskonzerns Nowatek, war von der spanischen Polizei erhängt in seinem Anwesen im spanischen Lloret de Mar gefunden worden, seine Frau und Tochter waren mit einer Axt ermordet worden. In vergleichbaren Fällen geht die Polizei von einem erweiterten Selbstmord aus, bei dem ein Täter erst seine Angehörigen ermordet und dann sich selbst richtet. Doch nach Berichten der katalanischen Zeitung El Punt Avui gibt es in Fall Protosenya zumindest erste Zweifel.